Vertreibung der Tyche

   

 

 

Frühe Versuche, Spiele mathematisch zu durchleuchten, finden sich in der Renaissance.

Girolamo Cardano und Galilei dachten über die Wahrscheinlichkeit im Würfelspiel nach.

 

 

 

In der Renaissance entwickelt sich die Vorstellung von der unverfälschten Münze, der unbeeinflussten Münze. Diese Münze existiert nur in einem geistigen Universum.

Daneben gibt es die Vorstellung des fairen Werfers, d.h. eines Individuums, das eine unverfälschte Münze nimmt und sie ohne Täuschung, Taschenspielertricks oder anderen zweifelhaften Manipulationen hochwirft.

Die unverfälschte Münze wird immer wieder hochgeworfen.

Dabei beobachtet man die Axiome für die Zufälligkeit.

  Die Vision und die Intuition, die wir von der unverfälschten Münze haben, sind unscharf, und der Weg zur Axiomatisierung ist voller Fallgruben.

  Davon berichtet schon Jakob Bernoulli:

 

Jakob Bernoulli 1654-1705

 

  „Es ist ausserordentlich leicht, sich in seinem ganzen Forschen und Erkennen sehr zu irren, wenn man nicht stets die strengste Aufmerksamkeit ausübt. Denn die Schlussfolgerungen, welche man gewöhnlich im Leben anstellt, sind nicht besser als jene, welche ich soeben angeführt habe, oft aber viel schlechter.“

„Man sieht jeden Tag, dass die gelehrtesten Leute auf Grund von blossen Analogien Schlüsse ziehen; da wo sie sich einbilden, in die Dinge klare Einsicht zu haben betrachten sie das als höchst evident, was es gar nicht ist. Und daher kommt es, dass nur diejenigen, deren Verstand durch mathematische Studien geschärft ist, fähig sind den lrrthum zu entdecken.

 

 

Grabstein von Jakob Bernoulli im Münster zu Basel