Mathe allein zu Haus - Forschendes und kreatives Arbeiten in Zeiten von Corona

„The only way to learn mathematics is to do mathematics. (Paul Halmos)“
„Mama, mir ist langweilig!“ „Ich weiß gar nicht, was ich mit den anderen bequatschen soll, wir erleben ja gar nichts mehr.“ Warum nicht Mathematik zum Erlebnis machen und die freie Zeit als Mathe-Forscher nutzen?!
Wir stellen hier einige Aufgaben vor, mit denen Schülerinnen und Schüler selbständig mathematische Fragestellungen bearbeiten. Diese Aufgaben können bewusst kontrastierend eingesetzt werden, um den oft recht gleichförmig gestalteten Übungskreislauf des Fernunterrichts etwas aufzulockern. Alternativ kann man sie parallel zum laufenden Lernstoff als freiwilliges zusätzliches (oder auch alternatives) Angebot stellen. Als Mittel zur Differenzierung können schwierigere Aufgaben insbesondere genutzt werden, um Begabungen zu fördern; man kann diese Zeit nutzen, um mit anderen Lernenden den vorausgehenden Lernstoff noch einmal in Ruhe durchzuarbeiten und Lücken zu schließen.
Der Fernunterricht ist eine ideale Möglichkeit, um freie Arbeitsaufträge durchzuführen, da in der individuellen Arbeitsplanung auch längerfristig am Stück gearbeitet werden kann und nicht der 45-Minuten-Takt das Lernen immer wieder unterbricht. Gerade die freien Erkundungen erfordern Zeit und Muße, aber auch das Festhalten und Überarbeiten der Ergebnisse und das Erstellen einer Dokumentation des Prozesses bzw. Präsentation der Ergebnisse erfordert größere zusammenhängende Zeiträume. Idealerweise sollte in kleinen Teams geforscht werden, hier sollten digitale Möglichkeiten der Kommunikation genutzt werden, um das gemeinsame Arbeiten auch in der Distanz umzusetzen.
Aktivaufgaben für die ganze Familie
„Was bedeutet 1,50 m Abstand halten?“ „Back doch mal Pfannkuchen“ oder „Mathe-Spiele für die ganze Familie“ - die Aufgaben nehmen Bezug zur Corona-Alltagssituation der Schülerinnen und Schüler und beziehen teilweise auch die anderen Familienmitglieder ein. Hier ist die Idee des gemeinsamen Erlebens entscheidend. Die Beispiele wurden an einer RS+ entwickelt und umgesetzt.
Dazu schreibt eine Mutter: „Meine Tochter erarbeitet die Aufgaben fast ausschließlich alleine, es ist selten, dass sie um Hilfe fragt. Die Aktivaufgaben lockern das Ganze erst richtig auf. Ich finde diese sehr gut und wir freuen uns immer wenn wir wieder was gemeinsam machen können. Sie hat da so richtig Spaß dran.“
Hier finden Sie Aktivaufgaben zu verschiedenen Themen: AA-Abstand,
AA-Klopapier,
AA-Spiele und
AA-Pfannkuchen
Die „Mathe-Challenge“ – lasse dich herausfordern!
Während die Aktivitätsaufgaben niedrigschwellig sind, sind die „Mathe-Challenges“, wie der Name schon andeutet, als Herausforderungen eher für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler gedacht und für IGS/GY konzipiert. Als Differenzierungsmöglichkeit sind diese Aufträge teilweise mit Hilfen bzw. kleinschrittigeren Arbeitsaufträgen versehen und ermöglichen es so auch leistungsschwächeren Lernenden, etwas davon zu bearbeiten. Ggf. muss die Lehrkraft das Material für die eigenen Schülerinnen und Schüler passend aufbereiten.
Hier finden Sie die verschiedene Mathe-Challenges: MC-Bierdeckel,
MC-Brücken,
MC-Ziegenproblem und
MC-Zugaufgabe
Low Floor High Ceiling – alle können mitmachen
LFHC-Aufgaben haben ein niedriges Einstiegsniveau („low floor“) und können somit von praktisch allen Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden, bieten aber leistungsstarken Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, reichhaltige mathematische Entdeckungen zu machen („high ceiling“ = hohe Decke). Da alle Schülerinnen und Schüler an der gleichen Grundaufgabe arbeiten, können sie sich gegenseitig ihre Entdeckungen vorstellen, auch wenn sie in verschiedenen Niveaus gearbeitet haben.
Unter dem folgenden Link finden Sie verschiedene LFHC-Aufgaben (Teil1,
Teil2 und
Teil3).
Kreativaufgaben - lass dich inspirieren!
Kreativaufgaben geben Gelegenheit, Mathematik in der Umgebung zu entdecken und zu dokumentieren und zu beschreiben. Damit sehen die Schülerinnen und Schüler die Umwelt durch die mathematische "Brille" und nehmen mathematische Objekte und Situationen bewusster in ihrem Alltag wahr.
Hier finden Sie verschiedene Kreativaufgaben: KA-Tomaten und
KA-Mathe-Selfie
Ergebnisse wirkungsvoll präsentieren
Auf https://www.jugend-praesentiert.de/toolkit-praesentation/wie-sag-ich-es gibt es eine Anleitung für Schülerinnen und Schüler, wie sie in 5 Schritten zu einer gelungenen Präsentation kommen. Die Präsentationen können in den Präsenzphasen, wenn die Schulen wieder öffnen, gezeigt werden, oder auch auf schul- bzw. klasseneigenen Plattformen zur Verfügung gestellt oder in Videokonferenzen gezeigt und besprochen werden.