Medieneinsatz
Zum Einsatz digitaler Werkzeuge steht in den Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Allgemeine Hochschulreife (KMK-Bschluss vom 18.10.2012), die für die Abiturprüfungen ab 2017 Geltung haben:
"Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen wird durch den sinnvollen Einsatz digitaler Mathematikwerkzeuge unterstützt. Das Potenzial dieser Werkzeuge entfaltet sich im Mathematikunterricht
- beim Entdecken mathematischer Zusammenhänge, insbesondere durch interaktive Erkundungen beim Modellieren und Problemlösen,
- durch Verständnisförderung für mathematische Zusammenhänge, nicht zuletzt mittels vielfältiger Darstellungsmöglichkeiten,
- mit der Reduktion schematischer Abläufe und der Verarbeitung größerer Datenmengen
- durch die Unterstützung individueller Präferenzen und Zugänge beim Bearbeiten von Aufgaben einschließlich der reflektierten Nutzung von Kontrollmöglichkeiten.
Einer durchgängigen Verwendung digitaler Mathematikwerkzeuge im Unterricht folgt dann auch deren Einsatz in der Prüfung." (S. 12)
Auch der an die Bildungsstandards angepasste rheinland-pfälzische Lehrplan für die Sekundarstufe II fordert explizit zum Gebrauch digitaler Medien im Mathematikunterricht der Oberstufe auf (S. 13ff). In den methodisch-didaktischen Anmerkungen wird konkreter auf den Medieneinsatz hingewiesen.
Beispiele hierfür stehen bei der MatheAG SII zum Download zur Verfügung.
Immer mehr Hochschulen erwarten einen sicheren Umgang mit einem Tabellenkalkulationsprogramm und das Rechnen mit Matrizen, das wegen seiner Komplexität durch den Rechnereinsatz häufig erst möglich wird.
Interaktive Tafeln
Zunehmend häufiger finden sich in rheinland-pfälzischen Klassenräumen interaktive Tafeln. Diese Entwicklung wird u.a. durch das Programm "Medienkompetenz macht Schule" beschleunigt. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei der Ausstattung mit dieser interessanten, auch für den Mathematikunterricht sehr nützlichen Technologie allerdings noch weit hinterher. (Zum Vergleich: In Großbritannien sind 80-85% der Klassenräume mit IWBs ausgestattet, in den Benelux-Ländern etwa 45-50%, in Deutschland weniger als 5%.) Zu Einsatzmöglichkeiten und Materialien finden Sie hier.
Mathematische Medienlisten
Martin Mattheis vom Mathematischen Institut der Universität Mainz stellt auf der Institutshomepage eine Reihe von Medienlisten zur Mathematik zum Download zur Verfügung.
Neben einer umfangreichen kommentierten Leseliste von ca. 450 Titeln gibt es eine Filmliste, eine Theater- und eine Liederliste.
Die jeweils aktuellen Listen finden Sie hier .
e-Learning
Zu zahlreichen Unterrichtsthemen der MSS finden Sie in der Datenbank Mathematik digital Applets mit Veranschaulichungen und interaktiven Übungen. Schülerinnen und Schüler können individuell üben und erhalten Rückmeldungen über ihre Lösungen.
Vollständige Lernpfade zum individuellen Lernen mit Hilfe digitaler Medien stehen hier zur Verfügung.
Beide Angebote werden u.a. vom Institut für Mathematik der Universität Koblenz Landau, Campus Landau (Prof. Dr. Roth) betreut und weiterentwickelt.
Inverted Learning / Flipping the classroom
Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik an der Universität Bielefeld, erfreut sich immer größerer Beliebtheit dank Youtube. Zu seinen Lehrkonzepten gehört u.a. die Unterrichtsmethode des inverted teaching. Loviscach filmt eine Vorlesungen und stellt die Filme auf dem Videoportal Youtube zur Verfügung, um sie dann in seinen Unterricht zu integrieren.Die Inhalte beziehen sich auf das Verständnis der Grundlagen der Mathematik und sind daher auch für interessierte Schülerinnen und Schüler zur Vorbereitung auf Kursarbeiten oder den Übergang zu einem Ingenieurstudiengang geeignet. Das Angebot findet sich auf der Internetseite www.j3l7h.de .Zu den Nutzungsmöglichkeiten von Youtube im Unterricht hielt Loviscach auf der Fachtagung E-Learning in der Gesellschaft für Informatik (DeLFI 2011) einen interessanten Vortrag zum Thema "Mathematik auf Youtube: Herausforderungen, Werkzeuge, Erfahrungen". Zu "Chancen und Grenzen des E-Learning" äußer sich Lovischach
hier.
Sehr schön umgesetzt wird das Konzept für den Mathematikunterricht von zwei Kollegen aus Baden-Württemberg. Ihre Homepage http://www.fliptheclassroom.de/ verrät alles Wissenswerte zu Konzept, Didaktik und Technik.
Ein USB-Stick für den computergestützten Mathematikunterricht
Der "Mathe-Stick" enthält zahlreiche nützliche Programme zur Unterstützung des Computereinsatzes im Mathematikunterricht, die auf jedem Rechner mit dem Betriebssystem Windows (Windows 2000 SP4, Windows XP, Windows Vista und Windows 7) einsetzbar sind. Damit steht eine Arbeitsumgebung zur Verfügung, die sowohl in der Schule als auch zu Hause genutzt werden kann. Download der OpenSource-Software ist kostenlos unter: http://www.sysgym.musin.de/m-stick/
Übrigens: Es gibt jetzt auch einen Physik-Stick.